Verkehrsunfälle: Statistisches Bundesamt meldet rückläufige Zahlen

Verkehr - Redaktion - 29.07.2025
Verkehrsunfälle können durch Unachtsamkeit, Regelverstöße oder äußere Umstände verursacht werden und führen häufig zu Sach- oder Personenschäden.

Zwei Autos stehen am Straßenrand nach einem Unfall. Eine Frau vor den Autos und kontaktiert mit ihrem Smartphone die Polizei.

BERLIN – Während sich die Schlagzeilen oft auf spektakuläre Unfälle konzentrieren, offenbaren aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes eine bemerkenswerte Entwicklung: Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist auf einem historischen Tiefstand. Eine detaillierte Analyse der GENESIS-Online Datenbank und des Dashboards Deutschland zeigt, dass die systematische Arbeit an der Verkehrssicherheit Früchte trägt.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

Die offizielle Statistik erfasst jeden polizeilich gemeldeten Verkehrsunfall auf öffentlichen Straßen, unabhängig vom entstandenen Schaden. Die beeindruckenden Zahlen sprechen für sich:

  • 2.512.697 erfasste Unfälle
  • 364.993 Verletzte
  • 2.770 Verkehrstote

Warum sinken die Zahlen? Eine Erfolgsgeschichte

Die anhaltend positive Entwicklung bei der Reduzierung von Verletzten und Todesopfern ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines Zusammenspiels verschiedener Maßnahmen. Experten nennen hier eine Reihe von Schlüsselfaktoren:

  • Verschärfte Gesetze: Die Einführung der Gurt-, Helm- und Kindersitzpflicht sowie strengere Promillegrenzen haben einen entscheidenden Beitrag geleistet. Auch die Anpassung von Höchstgeschwindigkeiten auf Landstraßen spielt eine wichtige Rolle.
  • Technologische Innovation: Moderne Fahrzeuge sind heute mit hochentwickelten Sicherheitssystemen wie ABS, ESP und fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, die aktiv Unfälle verhindern oder deren Folgen minimieren. Auch die Fahrzeugarchitektur selbst ist deutlich sicherer geworden.
  • Infrastrukturelle Verbesserungen: Bauliche Maßnahmen an Straßen und Kreuzungen, die Entschärfung von Gefahrenstellen und eine verbesserte Verkehrsführung haben die Sicherheit im Straßennetz erhöht.

Transparenz und Daten für jedermann

Um das Unfallgeschehen greifbar und verständlich zu machen, stellt die Statistikbehörde interaktive Werkzeuge zur Verfügung. Der **interaktive Unfallatlas** visualisiert Unfälle mit Personenschaden straßengenau auf einer Deutschlandkarte. Zudem bietet der **Verkehrsunfallkalender** eine chronologische Darstellung aller erfassten Unfälle im Jahresverlauf.

Die Daten sind tief gegliedert und ermöglichen eine Analyse nach unterschiedlichsten Kriterien, darunter:

  • Alter der Verunglückten und Art des Fahrzeugs (z.B. Pkw, Motorrad, Fahrrad, E-Scooter)
  • Unfallursachen wie Raserei, Alkohol am Steuer oder Witterungsbedingungen wie Eisglätte und Nebel
  • Unfälle von Fußgängern und Unfälle mit Wildtieren

Blick über den Straßenverkehr hinaus

Die statistische Erfassung von Unfällen beschränkt sich nicht nur auf die Straße. Auch in anderen Sektoren werden die Geschehnisse systematisch dokumentiert:

  • Unfälle im Schienenverkehr (Eisenbahn- und Straßenbahnunfälle) werden gesondert erfasst.
  • Für die Luftfahrt ist die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zuständig.
  • Bei Schiffsunglücken übernimmt die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) die Ermittlungen.

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