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Bundesweit erster Blitzer mit Brennstoffzellen-Technologie in Köln installiert

Verkehr - Oliver Godolt - 17.08.2025, 19:35 Uhr
In Köln wurde Deutschlands bisland wohl modernster Blitzer zur Überwachung der Höchstgeschwindigkeit an der B55a bei Höhenberg installiert. Der Blitzer funktioniert mit einer Brennstoffzelle und benötigt keinen Strom.

Ein moderner Blitzeranhänger steht in einer Innenstadt und blitzt ein Auto.
Die neue Blitzer-Technologie ermöglicht eine flexible Standortwahl.

Der Blitzer mit Brennstoffzelle: Flexibel und modern

In Köln steht seit Kurzem eine deutschlandweite Neuheit: ein stationärer Blitzer, der ohne Stromanschluss funktioniert. Die Stadt Köln und das Unternehmen Vetro Verkehrselektronik haben in Höhenberg die erste stationäre Blitzer-Anlage installiert, die mit einer Brennstoffzelle betrieben wird. Die Anlage kann alle drei Fahrspuren der Bundesstraße 55a gleichzeitig überwachen und Geschwindigkeitsüberschreitungen zuverlässig erfassen.

Die Technik wurde speziell für Orte entwickelt, an denen eine klassische Stromversorgung fehlt. Laut Thomas Fabricius, einem Verantwortlichen bei Vetro, kann das Gerät alle Fahrspuren gleichzeitig überwachen und blitzen. Die Brennstoffzellen-Technik wurde erst kürzlich von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassen. Zunächst mietet die Stadt die Anlage für drei Jahre, um anschließend über einen Kauf zu entscheiden.

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Unfallschwerpunkt im Visier

Der neue Blitzer steht hinter dem Tunnel der Bundesstraße 55a, die zum Autobahnkreuz Köln-Ost führt. Dieser Bereich gilt als Unfallschwerpunkt, weshalb die Stadt die Einhaltung des Tempolimits von 80 km/h konsequenter kontrollieren will. Bisher war dies ohne eine feste Stromversorgung schwierig. Die neue Anlage löst dieses Problem und ermöglicht eine dauerhafte Überwachung an einer kritischen Stelle.

Diese innovative Lösung könnte auch an anderen Orten in Köln zum Einsatz kommen. Ein denkbarer Standort wäre die Zoobrücke, auf der Tempo 50 kaum eingehalten wird. Bisher fehlt hier eine regelmäßige Kontrolle, die mit der neuen, netzunabhängigen Technologie einfacher umzusetzen wäre.

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Alternative zur Polizei: Blitzen ohne Stromnetz

Im Gegensatz zur Polizei dürfen Kommunen Geschwindigkeitsverstöße nur mit stationären Anlagen messen. Die Brennstoffzellen-Technologie bietet ihnen nun eine flexible Lösung, um auch an schwer zugänglichen Stellen für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Die Stadt Köln testet damit eine zukunftsträchtige Methode, die möglicherweise bald auch in anderen deutschen Städten eingesetzt wird.