Karawankentunnel: Bis wann droht Stau wegen der Baustelle?

Verkehr - Oliver Godolt - 23.10.2025, 15:01 Uhr
Staugefahr Karawankentunnel: Die Staus in Richtung Kroatien werden insbesondere in den Sommermonaten andauern. Die 2. Röhre soll Frühjahr 2026 fertig gestellt, aber die volle Nutzung erst ab 2029 möglich sein.

Ein Auto fährt durch einen zweispurigen Tunnel.

Karawankentunnel: Wann die Staus wirklich der Vergangenheit angehören

Für die jährlich zehntausenden Kroatien-Reisenden ist er seit Jahren ein echtes Nadelöhr: der Karawankentunnel. Die gute Nachricht: Der Bau der zweiten Röhre auf der wichtigen Verbindung zwischen Österreich (Kärnten) und Slowenien geht in die finale Phase. Die schlechte Nachricht: Bis die regelmäßigen Staus auf der Tauernautobahn (A11/A2) wirklich verschwinden, müssen sich Autofahrende noch gedulden.

Aktueller Stand der Bauarbeiten: Zweite Röhre kurz vor der Eröffnung

Die Bauarbeiten an der zweiten Röhre, die bereits 2018 begannen, stehen kurz vor dem Abschluss. Nach dem erfolgreichen Durchstich im März 2024 konzentrieren sich die Arbeiten nun auf den Innenausbau und die Installation modernster Sicherheits- und Leitsysteme.

Laut Informationen der österreichischen Autobahngesellschaft ASFiNAG ist die Fertigstellung und offizielle Eröffnung der neuen Röhre im Frühjahr 2026 geplant. Der Tunnel hat eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern.

Wichtige Eckdaten zum Bauprojekt
Gesamtlänge des Tunnels 7,9 Kilometer
Baubeginn 2. Röhre September 2018
Geplante Fertigstellung 2. Röhre Frühjahr 2026
Voller Zwei-Röhren-Betrieb ab Sommer 2029

Die Sanierungsphase: Warum es noch bis 2029 stauen wird

Trotz der Eröffnung der neuen Röhre im Jahr 2026 werden die Staus in den Sommermonaten noch nicht sofort verschwinden. Dies liegt am dreijährigen Zeitplan für die Sanierung der bestehenden Röhre.

  • 2026 bis 2029 (Sanierungsphase): Der gesamte Verkehr wird einspurig im Gegenverkehr durch die neue Röhre geleitet. Die alte Röhre wird generalsaniert und an die aktuellen Sicherheitsstandards angepasst.
  • Blockabfertigung bleibt: Da nur eine Spur pro Richtung zur Verfügung steht, bleibt das Nadelöhr bestehen. Eine Blockabfertigung mit entsprechenden Wartezeiten ist weiterhin wahrscheinlich, besonders an Wochenenden.

Erst ab Sommer 2029 stehen dann beide Röhren mit je zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung zur Verfügung, wodurch die regelmäßigen Staus voraussichtlich der Vergangenheit angehören werden.

Die Vorteile ab 2029: Kein Gegenverkehr mehr und Tempo 100

Sobald der finale Zwei-Röhren-Betrieb beginnt, profitieren Reisende von signifikanten Verbesserungen in puncto Sicherheit und Reisezeit:

  • Höchste Sicherheit: Zwei voneinander getrennte, sicherheitstechnisch topmoderne Tunnelröhren eliminieren die Gefahr des Gegenverkehrs.
  • Keine Staus mehr: Die Engstelle wird beseitigt, die Blockabfertigung entfällt.
  • Höheres Tempolimit: Das niedrige Tempolimit im Gegenverkehrstunnel entfällt. Künftig gilt im Karawankentunnel das übliche Tempo 100 für zweiröhrige Tunnel.

Maut und Zahlungsmodalitäten im Überblick

Die Fahrt durch den Karawankentunnel ist mautpflichtig (Sondermautstrecke). Die Kosten für eine Einzelfahrt für Pkw betragen derzeit 8,80 Euro.

  • Richtung Süden (nach Slowenien): Mauttickets sollten idealerweise bereits vorab online oder über Automobilclubs erworben werden, um Wartezeiten zu reduzieren.
  • Richtung Norden (nach Österreich): Die Bezahlung der Maut erfolgt in der Regel direkt an der slowenischen Mautstation.