Berlin verzichtet auf die Anschaffung neuer mobiler Blitzer. Das bestätigte die Innenverwaltung auf Anfrage der Grünen. Obwohl die Geschwindigkeitsüberwachung in der Hauptstadt ein Millionengeschäft ist, fehlen die finanziellen Mittel für eine Erweiterung des Gerätebestands. Dabei sorgen die bestehenden Blitzer schon jetzt für Rekordeinnahmen – auch wenn nicht alle Bußgelder am Ende tatsächlich bezahlt werden.
Die Innensenatorin Iris Spranger hatte noch im Februar 2025 die Anschaffung weiterer Blitzer in Aussicht gestellt. Doch nun heißt es vonseiten der Innenverwaltung, dies sei lediglich eine „Zielvorstellung“, die erst umgesetzt werde, wenn wieder Finanzmittel zur Verfügung stehen.
Die bestehenden Blitzer in Berlin sind eine lukrative Einnahmequelle. Mit den Verwarngeldern und Bußgeldbescheiden aus Geschwindigkeitsüberschreitungen nahm das Land 2024 insgesamt 33,4 Millionen Euro ein.
Obwohl Berlin nicht genug Blitzer hat, um jeden Raser zu erwischen, gibt es einige Verstöße, die besonders ins Auge fallen. Der traurige Spitzenreiter wurde auf der A115 bei erlaubten 80 km/h mit unglaublichen 177 km/h geblitzt. Ein weiterer Raser schaffte es, in einer Tempo-30-Zone in der Konstanzer Straße auf 150 km/h zu beschleunigen.
Insgesamt verfügt Berlin über **129** stationäre und mobile Blitzer. Von den 46 stationären Geräten waren Ende März 2025 jedoch nur 39 in Betrieb. Die Gründe hierfür sind vielfältig: fehlender Strom, Baustellen oder in einem Fall sogar eine gerichtliche Nutzungsuntersagung.
Trotz der hohen Anzahl an festgestellten Verstößen müssen nicht alle Raser mit einer Strafe rechnen. In den Jahren 2023 und 2024 wurden insgesamt **98.003** Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren wegen **Verfolgungsverjährung** eingestellt. Das bedeutet, die Bußgeldbescheide konnten nicht fristgerecht zugestellt werden – ein Ärgernis für alle, die sich an die Verkehrsregeln halten.